Siedlung Světce (Heiligen) - ein geheimnisvoller Ort mit beachtenswerten Sehenswürdigkeiten
Svĕtce liegt 2 km westlich vom Tachauer Stadtkern. Mit der Stadt ist Svĕtce/Heiligen durch die Straße oder einen malerischen Weg, der von der s.g. Fürstenallee umsäumt ist, verbunden.
Ein Kirchlein, das Svĕtce den Namen gab, wurde bereits im Mittelalter erbaut. Es stand über einem Felsblock, den eine uralte Sage umwobte.. Dieser Sage nach zeigten sich über dem Felsblock 14 Lichtlein, in den fromme Menschen 14 heilige Nothelfer sahen und pilgerten zum Felsblock, um zu beten. Anfang 17. Jahrhunderts wird die Kirche als verfallen erwähnt und wich später dem Neubau der Paulanischen Klosterkirche. Im J. 1785 kam es im Rahmen Josephinischer Reformen zur Auflösung der Paulanerklöster. Danach fallen Svĕtce den letzten Feudalherrschern - dem Fürstengeschlecht Windischgrätz zu.
Interessantestes Baudenkmal von Svĕtce ist die ehemalige fürstliche Windischgrätzsche Reitschule. Sie wurde in den Jahren 1858 - 1861 vom bekanntesten Vertreter des Adelsgeschlechts Windischgrätz - Feldmarschall Fürst Alfred I. erbaut.
Auch nach fast 150 Jahren handelt es sich um größte tschechische Reitschule, wobei es sich direkt nach der Spanischen Hofreitschule in Wien um die zweit-
größte Reitschule in Mitteleuropa handelt. Nach 1945 fiel die Reitschule dem Besitz des Tschechoslowakischen Staates zu und in den nachfolgenden mehr als 40 Jahren verödete das dem Verfall überlassene Objekt, sodass es 1981 zur Demolition freigegeben wurde.
Nach Regimeänderung im J. 1989 ändert sich auch die Ansicht auf die halbverfallene Reitschule.
1997 fällt die Reitschule der Stadt Tachov zu und seit 2000 kommt es zu ihrer schrittweisen Rekonstruierung. In den Jahren 2000 - 2008 wurden für die Rekonstruierung der Reitschule fast 80 Millionen Kronen ausgegeben. Obwohl die Wiederherstellung der Reitschule noch nicht komplett abgeschlossen ist, finden hier Besichtigungen statt, die für vorangemeldete Interessentengruppen bestimmt sind. Es finden hier bereits verschiedene kulturelle Veranstaltungen, Theateraufführungen, vor allem im Rahmen des historischen Festes statt ; In den Aufführungen treten Laienschauspielgruppen aus Tachov - "Komedyjanti" und aus Bärnau - "Wir im Bärnauer Land" auf.
In der Reitschule finden ebenfalls Konzerte der klassischen Musik - das Musik- festival "Tag der offenen Reitschultüren" - statt.
Die Geschichte von Svĕtce ist tiefgründig und die Reitschule bildet nur eines der jüngeren Kapitel. Eingehend ist die Geschichte der Reitschule in dem Buch "Svĕtce u Tachova im Wandel der Jahrhunderte" beschrieben.
DIE REITSCHULE IN TACHOV - SVĚTCE
Ein Prachtbau mit Seltenheitswert ist die ehemals fürstliche Reithalle am Heiligen in Tachau. 1856 bis 1861 von Fürst Alfred I. Windischgrätz erbaut, ist die grösste Reithalle in der Tschechischen Republik und nach Spanische Hofreischule in Wien die zweitgrösste Reithalle in Mitteleuropa.
Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts dem Verfall preisgegeben, investierten Ministerium für Kultur der Tschechischen Republik und Stadtamt Tachau, erhebliche Mittel und setzen das architektonische Kulturdenkmal sorgfältig instand.
Reitschule in Svĕtce - Perle von Tachov
Das Gebäude der Reitschule in Svĕtce verbindet in sich Elemente der industriellen Architektur mit der Vorstellung eines aristokratischen Gebäudes. Die Reitschule ist mit einem sehenswerten Dachstuhl mit s.g. Laterne versehen - Prismen-Lichtschacht, durch den die optimale Helligkeit in der Reitschulhalle erreicht wird.
Im J. 1861 muß das ganze Gebäude als eine Erscheinung gesehen worden sein. Die Dispositionslösung wurde vollkommen dem Zweck untergeordnet - es befanden sich hier eine Schmiede, Lagerräume, Kohlenkeller, Wohnung des Schmieds, Räume zum Mistabtransport (Mistentsorgung direkt aufs Fuhrwerk), in den Etagen befanden sich Logen, Galerien und Wohnräume mit Toiletten.
In der Reitschule war es möglich, 24 Pferde einzustallen.
Der schönste Raum ist die Füstenloge; von dort aus gab es damals wie heute einer der schönsten Ausblicke in die Reitschulhalle.
Auf einigen Archiv- wie auch zeitgenössischen Fotos ist die Schönheit dieses einzigartigen Denkmals festgehalten.
Die Reitschule nach J. 1945
Nach J. 1945 wurde der Windischgrätzer Besitz dem tschechoslowakischen Staat übereignet. Das ungepflegte Objekt fing an zu veröden und wird 1981 zum Abbruch verurteilt. Nach J. 1989 wurde auch die Sicht an die halbabgestürzte Reitschule geändert. Die Stadt Tachau gewinnt das Objekt 1997 und 2000 tritt eine fotschreitende Rekonstruktion ein, die von der Stadt Tachau un mit Dotationen finanziert wird. 2000 – 2023 wurden 175 Milionen Kronen in die Renovierung investiert. Man veranstaltet die Besichtigungen und vor allem im Sommersaison finden in Reithalle zahlreiche Kulturveranstaltungen, Hochzeite und Klasikmusik -Konzerte statt.
Musikfestival ,,Tore der Reithalle geöffnet“
Der Hauptsaal der Reitschule wurde wegen seiner ausgezeichneten Akustik schon vor dem 1. Wetkrieg Musiverantaltungen ausgenutzt. Im Herbst 2001 fand in der Reitschule das erste Konzert nach mehr als 60 Jahren statt. Im Jahr 2002 begann eine Konzerttradition und so entstand der Musikfestival ,,Die Reitschule erlebt wieder, später ,,Die Tore der Reithalle sind geöffnet. Das städtische Kulturzentrum Tachau veranstaltet jährlich von Juni bis September diesen Konzertzyklus. Ziel dieses Konzerzykluses ist die Sicherung der sinnvollen Nutzung des Kulturdenkmals. So wird nicht nur eine neue Musiktradition geboren, gleichzeitig kehrt dieser aussergewöhnliche Bau in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zurück.